Am vergangenen Wochenende wurde beim Rheinmarathon zwischen Leverkusen und Düsseldorf Geschichte geschrieben. Erstmals in der Geschichte dieses prestigeträchtigen Langstreckenrennens wurde die magische Zwei-Stunden-Marke geknackt. Die Faszination des Rheinmarathons, der über 42,9 Kilometer auf dem verkehrsreichen Rhein ausgetragen wird, bleibt ungebrochen – und genau das macht ihn zu einem besonderen Ereignis im Ruderkalender.

Emotionen und Herausforderungen auf dem Wasser

„Ich glaube, es ist wie bei vielen anderen Ausdauersportarten: Das Gefühl, wenn du durchs Ziel kommst, ist unbeschreiblich. Es schüttet so viele Glückshormone aus“, erklärt Melanie Ott, die Regatta-Leiterin des Rheinmarathons, das besondere Erlebnis. Doch es ist nicht nur das emotionale Hoch im Ziel, das diesen Wettbewerb so reizvoll macht. Auch der Mangel an Langstreckenwettkämpfen im Rudersport verleiht dem Event zusätzliche Bedeutung: „Im Langstreckenrudern gibt es nicht viele Wettkämpfe, bei denen man sich messen kann. Der Düsseldorfer Rheinmarathon ist da eine der wenigen Gelegenheiten“, so Ott weiter.

In diesem Jahr traten 168 Boote – mit Ruderinnen und Ruderern aus sieben Nationen und 95 Vereinen – die Herausforderung an. Insgesamt gab es Meldungen für 197 Boote, aber aufgrund der begrenzten Kapazitäten mussten einige Absagen ausgesprochen werden. Letztlich gingen 163 Boote an den Start und kämpften sich den Rhein hinunter Richtung Düsseldorf-Hamm, zum Ziel am Clubhaus der Germania.

Rekorde und Logistik: Ein Balanceakt auf dem Rhein

Für den Vorsitzenden des Germania-Regattaausschusses, Herman Höck, war der große Andrang in diesem Jahr Fluch und Segen zugleich. „Leider gibt es immer wieder kurzfristige Absagen – sei es durch Krankheit oder Verletzungen von Crewmitgliedern. Aber wir können auch nicht unendlich viele Boote auf den Rhein schicken. Wir sind limitiert durch die Zeit, das Tageslicht und die Kapazitäten unserer Pritsche, wo die Boote aus dem Wasser geholt werden“, erklärt Höck die organisatorischen Herausforderungen.

Trotz dieser Hürden war die Veranstaltung ein voller Erfolg – und das Highlight: Der historische Durchbruch unter zwei Stunden. Diese außergewöhnliche Leistung unterstreicht einmal mehr den hohen sportlichen Stellenwert des Rheinmarathons. Die Teilnehmer, die sich auf den 42,9 Kilometer langen Kurs wagten, wurden nicht nur von den Herausforderungen der Strecke gefordert, sondern auch von den anspruchsvollen Bedingungen auf einem der meistbefahrenen Flüsse Europas.

Der Rheinmarathon bleibt ein Höhepunkt im Ruderkalender

Der Rheinmarathon ist weit mehr als nur ein Rennen – er ist eine sportliche und emotionale Herausforderung, die die Athleten an ihre Grenzen bringt. Melanie Ott fasst das Erfolgsrezept des Marathons treffend zusammen: „Es ist die Kombination aus der physischen Herausforderung, der Möglichkeit, sich im Langstreckenrudern zu messen, und dem Gefühl, wenn man endlich die Ziellinie überquert.“

Mit dem diesjährigen Rennen und der ersten Zeit unter zwei Stunden wird der Rheinmarathon 2024 in die Geschichte eingehen – und sicherlich viele Ruderinnen und Ruderer weiterhin motivieren, nächstes Jahr erneut auf dem Rhein an den Start zu gehen.

Von admin

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